Krankenversicherung: Was musst du als Grenzgänger in der Schweiz zahlen?
Wer als Grenzgänger in der Schweiz arbeitet, braucht eine KVG-konforme Krankenversicherung. Die Leistungen sind bei allen Anbietern gesetzlich vorgeschrieben – die Kosten dagegen nicht. Je nach Kasse, Alter und Wohnsituation unterscheiden sich die Monatsprämien deutlich.
Manche Anbieter verlangen über CHF 1.600 mehr pro Jahr – bei identischem Leistungsumfang. Genau deshalb lohnt sich der Blick auf die Zahlen.
In diesem Beitrag

Wie müssen sich Grenzgänger in der Schweiz krankenversichern?
Sobald du in der Schweiz arbeitest und in Deutschland wohnst, musst du dich krankenversichern – und zwar ab dem ersten Arbeitstag. Du hast drei Monate Zeit, dich zu entscheiden.
Meldest du dich nicht aktiv, landest du automatisch in der Schweizer KVG-Versicherung.
Du kannst aber wählen.
Mit dem Optionsrecht entscheidest du dich bewusst für oder gegen die Schweizer Versicherungspflicht. Diese Wahl gilt dauerhaft, solange du Grenzgänger bleibst. Du kannst sie nur in bestimmten Ausnahmefällen ändern – zum Beispiel bei Heirat oder Geburt eines Kindes.
Zur Auswahl stehen drei Modelle:
- KVG in der Schweiz: Feste Prämien, volle Leistung in der Schweiz und über Aushilfskasse auch in Deutschland
- Freiwillige GKV in Deutschland: Einkommensabhängig, meist teurer, aber gewohnte Strukturen
- Private Krankenversicherung: Leistungsstark, oft teuer, keine kostenlose Familienabsicherung
Viele Grenzgänger entscheiden sich für die KVG, weil du damit beide Systeme abdeckst – zu einem Beitrag, der planbar bleibt. Wenn du das Beste aus beiden Ländern willst, lohnt sich die KVG fast immer. Aber nur, wenn du rechtzeitig entscheidest.
Was kostet eine Krankenversicherung für Grenzgänger?
Als Grenzgänger zahlst du in der Schweiz einen festen Beitrag – unabhängig vom Einkommen.
Die Beiträge richten sich nach Alter und Versicherungsanbieter. Du wählst zwischen mehreren Kassen, bekommst aber überall den gleichen gesetzlichen Leistungsumfang nach KVG.
| Anbieter | Erwachsene ab 26 J. | Junge Erwachsene (19–25 J.) | Kinder (bis 18 J.) |
|---|---|---|---|
| Sympany | CHF 216,70 | CHF 156,10 | CHF 108,40 |
| SWICA | CHF 246,30 | CHF 184,70 | CHF 59,20 |
| Helsana | CHF 352,50 | CHF 317,30 | CHF 81,10 |
Sympany bietet den günstigsten Tarif für Erwachsene, SWICA liegt bei Kindern vorne. Helsana bleibt in allen Altersgruppen deutlich teurer.
Neben den monatlichen Prämien zahlst du in der Schweiz bei tatsächlicher Inanspruchnahme von Leistungen einen fixen Eigenanteil. Diese Regelung gilt für alle KVG-Versicherer gleich.
- Franchise (jährlicher Grundbetrag): Du zahlst die ersten CHF 300 pro Jahr selbst, bevor die Kasse überhaupt etwas übernimmt.
- Selbstbehalt: Nach der Franchise übernimmt die Kasse 90 % der weiteren Kosten. Die restlichen 10 % trägst du selbst – maximal CHF 700 pro Jahr (für Erwachsene). Für Kinder liegt die Grenze bei CHF 350.
- Spitalbeitrag: Bei einem stationären Aufenthalt zahlst du CHF 15 pro Tag für Unterkunft und Verpflegung. Kinder sind davon befreit.
Behandlungen in Deutschland laufen über die deutsche Aushilfskasse. Dort gelten keine Schweizer Eigenanteile, sondern die üblichen Zuzahlungen nach deutschem Sozialrecht (z. B. 10 € pro Rezept oder Krankenhausaufenthalt).
Wenn du dich also hauptsächlich in Deutschland behandeln lässt, bleibst du in der Regel von hohen Schweizer Zuzahlungen verschont. Nutzt du dagegen Leistungen in der Schweiz, solltest du diese Kosten einplanen.
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Was kostet eine Familienversicherung für Grenzgänger?
In der Schweiz gibt es keine kostenlose Familienmitversicherung wie in der deutschen GKV.
Als Grenzgänger musst du für jede versicherte Person einzeln bezahlen – egal ob Ehepartner oder Kind. Die Beiträge richten sich nach dem Alter und dem gewählten Anbieter, nicht nach dem Einkommen.
Kostenbeispiel für eine vierköpfige Familie (2 Erwachsene, 2 Kinder)
| Anbieter | Erwachsene (je) | Kinder (je) | Gesamtprämie pro Monat |
|---|---|---|---|
| Sympany | CHF 216,70 | CHF 108,40 | CHF 649,20 |
| SWICA | CHF 246,30 | CHF 59,20 | CHF 611,00 |
| Helsana | CHF 352,50 | CHF 81,10 | CHF 867,20 |
Die Angaben beziehen sich auf Standardtarife ohne Unfalldeckung. Je nach Alter der Kinder und gewählter Zusatzdeckung kann die Prämie variieren.
Als Familie zahlst du in der Schweiz für jede Person separat – aber selbst mit vier Personen bleibt die monatliche Belastung bei Sympany oder SWICA oft unter dem Niveau der freiwilligen GKV in Deutschland, wo schnell über 1.000 € im Monat fällig werden.
- Günstigste Option (Stand: 2025): Sympany mit rund CHF 649/Monat für zwei Erwachsene und zwei Kinder.
- Teuerste Variante: Helsana mit über CHF 860/Monat – bei gleichem Leistungsumfang.
Wenn du Familie hast und die Kosten im Griff behalten willst, führt kaum ein Weg an Sympany vorbei.
Zum Vergleich: Wie teuer ist die deutsche GKV für Grenzgänger?
Wenn du dich als Grenzgänger freiwillig in der deutschen gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versicherst und dein Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze liegt, zahlst du den Höchstbeitrag. Für 2025 liegt die Beitragsbemessungsgrenze bei 5.512,50 € monatlich.
Das kostet dich die GKV (Stand: 2025):
| Beitragsmodell | Monatlicher Beitrag |
|---|---|
| Freiwillige Versicherung mit Krankengeld | 942,64 € |
| Ohne Anspruch auf Krankengeld (z. B. Selbstständige) | 909,56 € |
Zusätzlich kann je nach Krankenkasse ein individueller Zusatzbeitrag dazukommen. Damit liegt der effektive Höchstbeitrag je nach Kasse bei bis zu ca. 1.100 € pro Monat.
Wichtiger Hinweis für Grenzgänger
In der Schweiz beteiligt sich der Arbeitgeber nicht an der deutschen GKV.
Du zahlst den vollen Beitrag allein – im Gegensatz zu einem Arbeitnehmer in Deutschland. Auch deshalb ist die freiwillige GKV für viele Grenzgänger finanziell unattraktiv, vor allem im Vergleich zur KVG-Versicherung in der Schweiz, wo die Monatsprämie oft unter 250 CHF liegt.
Wenn du dich für die deutsche GKV entscheidest und dein Einkommen über der Grenze liegt, musst du mit rund 950 € bis 1.100 € pro Monat rechnen – aus eigener Tasche. Ein Vergleich zur KVG lohnt sich fast immer. Die Preisunterschiede sind enorm – bei vergleichbarer Versorgung im Wohnland.
Wie kann ich in Deutschland mit schweizer KVG zum Arzt gehen?
Wenn du als Grenzgänger in der Schweiz versichert bist, aber in Deutschland wohnst, nutzt du das sogenannte S1-Formular (früher E106). Damit meldest du dich bei einer gesetzlichen Krankenkasse in Deutschland (der sogenannten Aushilfskasse) an.
Du bekommst dann eine ganz normale deutsche Versichertenkarte.
Mit dieser Karte kannst du:
- ganz regulär in Deutschland zum Hausarzt, Facharzt oder ins Krankenhaus
- Medikamente auf Rezept erhalten
- Vorsorgeleistungen in Anspruch nehmen
- direkt abrechnen lassen – ohne Vorkasse
Die Schweizer Krankenkasse übernimmt die Kosten im Hintergrund, du nutzt aber das deutsche Kassensystem. Du musst dich aktiv bei der deutschen Kasse anmelden – die Schweizer Kasse stellt dir das S1-Formular dafür aus.







