7.000 Franken brutto: Wie viel netto bleibt dir am Ende des Monats übrig?
Alles, was du rund um Steuern für Grenzgänger wissen musst.
7.000 Franken brutto – das klingt erstmal nach einem ordentlichen Gehalt. Vielleicht sogar nach einem kleinen Karriere-Meilenstein. Aber was davon bleibt dir wirklich am Monatsende auf dem Konto? Wie viel verschwindet für Rentenversicherung, Steuern, Unfallabsicherung – und was holt sich der deutsche Fiskus später noch?
Die Antwort hängt von deinem Alter, deiner Familiensituation und deinem Wohnsitzstatus ab.
Was klar ist: Als Grenzgänger zahlst du in zwei Ländern mit, aber auch mit doppelten Rechten und Steuerabzügen.
In diesem Beitrag

Pflichtabgaben: Was bleibt in der Schweiz vom Gehalt übrig?
Wenn du in der Schweiz arbeitest – sei es als Einheimischer oder Grenzgänger – solltest du wissen, dass dein Bruttogehalt nicht das ist, was am Ende tatsächlich auf deinem Konto landet. Das ist erstmal keine Überraschung. Aber wie viel geht wirklich für Pflichtabgaben drauf? Und was gehört überhaupt dazu?
Bevor wir ins Detail gehen: Wir sprechen hier über ein klassisches Angestelltenverhältnis. Selbstständige, Beamte oder Spezialregelungen wie bei Expats laufen anders.
Die häufigsten Abzüge im Überblick
Ein Schweizer Gehalt ist auf den ersten Blick oft höher als das, was du aus Deutschland kennst. Der Unterschied relativiert sich allerdings, wenn man sich die Abzüge anschaut – besonders als Grenzgänger.
| Abgabe | Zweck | Wer zahlt? |
|---|---|---|
| AHV/IV/EO | Alters-, Hinterlassenen-, Invalidenversicherung | je 50 % Arbeitgeber/Arbeitnehmer |
| ALV | Arbeitslosenversicherung | ebenfalls je zur Hälfte |
| BVG | Berufliche Vorsorge (Pensionskasse, Säule 2) | je 50 % Arbeitgeber/Arbeitnehmer |
| NBU | Nichtberufsunfallversicherung | zahlt in der Regel der Arbeitnehmer |
| Quellensteuer | Einkommensteuer für Ausländer ohne C-Ausweis | nur der Arbeitnehmer |
Durchschnittliche Abzugssätze
Natürlich hängt der genaue Prozentsatz von deinem Arbeitgeber, deinem Alter und deiner Pensionskasse ab.
Aber damit du ein Gefühl bekommst, wohin das Geld verschwindet, hilft dir diese Übersicht:
| Abgabe | Ø Prozentsatz vom Bruttolohn |
|---|---|
| AHV/IV/EO | ca. 10,55 % |
| ALV | ca. 1,1 % |
| BVG (nach Alter gestaffelt) | 7 % bis 18 % |
| NBU | ca. 2 % |
| Quellensteuer (D-CH) | ca. 4,5 % |
Diese Sätze gelten jeweils auf deinen Bruttolohn oder – im Fall der BVG – auf den sogenannten koordinierten Lohn. Der liegt zwischen zwei gesetzlich festgelegten Grenzen. Alles darunter und darüber wird anders behandelt – oder gar nicht.
Verdient jemand richtig gut, landet nicht der ganze Lohn in der Pensionskasse.
Viele rechnen beim Gehalt in der Schweiz nur grob mit „mehr Netto vom Brutto“. Das kann stimmen – muss es aber nicht. Vor allem, wenn du später noch deutsche Krankenversicherung und Einkommensteuer zahlst, sieht die Rechnung anders aus.
Entscheidend ist, dass du verstehst, was du zahlst, warum du es zahlst – und was du dafür bekommst.
Wie viel Netto bleibt dir bei 7.000 Franken Bruttolohn?
Wenn du in Deutschland wohnst und in der Schweiz arbeitest, bekommst du deinen Lohn zunächst in Schweizer Franken ausgezahlt – brutto. Was am Ende netto davon übrig bleibt, hängt von zwei Dingen ab:
- den Abzügen in der Schweiz,
- und der Besteuerung in Deutschland.
Beide greifen ineinander. Wer das einmal sauber durchrechnet, versteht, warum das Schweizer Gehalt auf den ersten Blick besser aussieht, am Ende aber doch stark geschrumpft sein kann.
Bei einem monatlichen Bruttogehalt von 7.000 CHF ergibt sich ein Jahresbrutto von 84.000 CHF. Von diesem Betrag gehen in der Schweiz die oben bereits erwähnten Pflichtbeiträge ab.
Das ergibt in Summe folgende monatliche Belastung:
| Abzug | Anteil am Bruttogehalt | Betrag in CHF (monatlich) |
|---|---|---|
| AHV/IV/EO | 10,55 % | 738,50 |
| BVG | 12 % | 840,00 |
| ALV | 1,1 % | 77,00 |
| NBU | 2 % | 140,00 |
| Quellensteuer | 4,5 % | 315,00 |
| Gesamtabzüge | – | 2.110,50 |
| Netto in der Schweiz | – | 4.889,50 CHF |
Nach diesen Abzügen bekommst du jeden Monat rund 4.890 CHF ausgezahlt. Das ist der Betrag, der auf deinem Schweizer Konto ankommt – aber das war’s noch nicht.
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Wie viel Steuern musst du in Deutschland nachzahlen?
Als Grenzgänger unterliegst du grundsätzlich der deutschen Einkommensteuer.
Das bedeutet: Auch wenn du schon in der Schweiz Quellensteuer gezahlt hast, musst du dein Einkommen beim deutschen Finanzamt erklären. Die bereits gezahlte Steuer in der Schweiz wird dabei angerechnet.
Relevant ist dafür das sogenannte zu versteuernde Einkommen – das ist dein Schweizer Nettojahreseinkommen nach Abzug aller Schweizer Sozialbeiträge und der Quellensteuer. Die Umrechnung erfolgt dabei auf Eurobasis (hier mit einem Kurs von 1 CHF = 1,05 EUR):
- Jahresbrutto Schweiz: 84.000 CHF
- Sozialabgaben & Quellensteuer (ca. 30 %): 25.200 CHF
- Verbleibendes zu versteuerndes Einkommen: 58.800 CHF
- In Euro: ca. 61.740 EUR
In Deutschland hängt die Steuerhöhe von deiner persönlichen Situation ab – also z. B. Familienstand, Kinderfreibetrag, Kirchensteuerpflicht. Für die Beispielrechnung nehmen wir einen durchschnittlichen Steuersatz von 24 % inklusive Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer.
- Steuerschuld in Deutschland: 61.740 EUR × 24 % = 14.818 EUR
- Bereits gezahlte Quellensteuer (umgerechnet): 3.780 CHF × 1,05 = 3.969 EUR
- Nachzahlung an das deutsche Finanzamt: ca. 10.849 EUR pro Jahr
Das entspricht knapp 904 EUR pro Monat, die du zusätzlich zur Schweizer Quellensteuer noch in Deutschland zahlen musst.
Wie mache ich meine Steuererklärung als Grenzgänger?
Wenn du als Grenzgänger in der Schweiz arbeitest und in Deutschland wohnst, musst du jährlich eine Steuererklärung beim deutschen Finanzamt abgeben. Dafür brauchst du zuerst die sogenannte Ansässigkeitsbescheinigung – das Formular Gre-1. Dieses Dokument beantragst du beim zuständigen Finanzamt in Deutschland, bevor du deine Tätigkeit in der Schweiz aufnimmst. Der Arbeitgeber in der Schweiz benötigt es, um nur die reduzierte Quellensteuer von 4,5 Prozent einzubehalten.
Ohne dieses Formular wird automatisch ein höherer Steuersatz angesetzt.
Wichtig ist außerdem, dass du regelmäßig nach Deutschland zurückkehrst. Die Regel lautet: mindestens einmal pro Woche oder an fünf Tagen im Monat muss dein Wohnsitz in Deutschland tatsächlich genutzt werden, sonst verlierst du deinen Grenzgängerstatus.
Zu Beginn deiner Tätigkeit wirst du vom Finanzamt schriftlich kontaktiert. Du erhältst einen Fragebogen zur Aufnahme einer Auslandstätigkeit, den du vollständig ausfüllen und zurückschicken musst. Auf dieser Basis wird dir eine Steuernummer zugeteilt, mit der du später deine Steuererklärung einreichst. Gleichzeitig legt das Finanzamt vierteljährliche Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer fest. Diese musst du jeweils bis zum:
- 10. März,
- 10. Juni,
- 10. September,
- und 10. Dezember überweisen.
Für die eigentliche Steuererklärung nutzt du dann das Formular Anlage N-Gre. Dort gibst du deinen Bruttolohn aus der Schweiz, die gezahlte Quellensteuer und alle Sozialabgaben an. Wichtig: Alle Beträge müssen in Euro umgerechnet werden. Dafür gilt der offizielle Jahresdurchschnittskurs des Bundesfinanzministeriums. Im Jahr 2025 liegt dieser Kurs bei 1 CHF = 1,05 EUR.
Lege deiner Erklärung alle relevanten Belege bei. Dazu gehören vor allem die Jahreslohnabrechnung, der Nachweis über die einbehaltene Quellensteuer und die Beiträge zur AHV, ALV und BVG. Auch Fahrtkosten zur Arbeit oder Ausgaben für Arbeitsmittel kannst du geltend machen. Diese zählen zu den Werbungskosten.
Bis wann musst du die Steuererklärung abgeben?
Die Steuererklärung musst du bis zum 31. Juli des Folgejahres abgeben. Wenn du einen Steuerberater beauftragst, verlängert sich die Frist automatisch. Nach Prüfung deiner Angaben erstellt das Finanzamt einen Steuerbescheid und passt, wenn nötig, auch die künftigen Vorauszahlungen an.
Die bereits in der Schweiz gezahlte Quellensteuer wird auf deine deutsche Steuerschuld angerechnet. Eine vollständige Doppelbesteuerung gibt es dadurch nicht, auch wenn du in beiden Ländern steuerlich erfasst wirst. Nutze außerdem alle persönlichen Freibeträge und Abzüge, zum Beispiel für Kinder, Versicherungen oder Vorsorgeaufwendungen.
Das bleibt dir bei einem Bruttogehalt von 7.000 Franken netto als Grenzgänger übrig
Vom Bruttogehalt von 7.000 CHF bleiben dir nach Abzügen und Umrechnung etwa 4.890 CHF monatlich in der Schweiz. Ziehst du davon die voraussichtliche deutsche Einkommensteuer ab, reduziert sich dein monatlich verfügbares Einkommen nochmals deutlich.
Rechnet man grob in Euro weiter (mit 1 CHF = 1,05 EUR), ergibt sich:
- Netto Schweiz: ca. 5.134 EUR
- abzgl. dt. Einkommensteuer: ca. 904 EUR
- Verbleibendes Monatsnetto: ca. 4.230 EUR
Diese Zahl kann je nach persönlicher Situation leicht abweichen – besonders durch Kinderfreibeträge oder die Wahl der Steuerklasse.
Ein Schweizer Gehalt klingt auf dem Papier attraktiv, doch am Ende musst du die Rechnung vollständig sehen. Die Doppelbesteuerung ist zwar teilweise gemildert, aber nicht aufgehoben. Wer als Grenzgänger arbeitet, sollte die Abgaben auf beiden Seiten kennen – erst dann lässt sich seriös bewerten, ob sich das Gehaltsniveau lohnt.







