7.500 Franken brutto: Wie viel netto bleibt dir am Ende des Monats übrig?
Alles, was du rund um Steuern für Grenzgänger wissen musst.
90.000 Franken im Jahr klingen nach einem soliden Gehalt. Doch wie viel davon landet wirklich auf deinem Konto? Wer in Deutschland wohnt und in der Schweiz arbeitet, bekommt es nicht nur mit einem neuen Lohnzettel zu tun, sondern auch mit zwei Steuerbehörden, unterschiedlichen Sozialversicherungen und einer Krankenversicherung, die du komplett selbst stemmen musst.
Du willst wissen, was von 7.500 Franken Brutto am Ende netto übrig bleibt? Wir zeigen dir jeden Abzug, alle Steuern, jede Versicherung – und das so, dass du dir selbst ein klares Bild machen kannst.
In diesem Beitrag

Pflichtabgaben: Was bleibt in der Schweiz vom Gehalt übrig?
Als Grenzgänger unterliegst du in der Schweiz den gleichen Sozialversicherungsregeln wie alle anderen Arbeitnehmer. Dein Arbeitgeber meldet dich bei allen relevanten Sozialwerken an, der Abzug läuft direkt über die monatliche Lohnabrechnung. Besonders wichtig sind die AHV (staatliche Rente), die BVG (berufliche Vorsorge), die Unfallversicherung sowie die obligatorische Lohnfortzahlungsversicherung bei Krankheit.
Hinzu kommt die sogenannte Quellensteuer. Die Schweiz zieht pauschal 4,5 % deines Bruttogehalts ab – vorausgesetzt, du hast deine Ansässigkeitsbescheinigung (Formular Gre-1) beim Arbeitgeber abgegeben. Diese Steuer wird dir aber in Deutschland angerechnet.
Hier die Aufschlüsselung deiner Abzüge in der Schweiz bei 7.500 Franken Monatslohn:
| Abgabe | Betrag jährlich | Anteil am Bruttolohn | Wofür es verwendet wird |
|---|---|---|---|
| AHV/IV/EO | 5.168 CHF | 5,3 % | Staatliche Alters-, Invaliden- und Erwerbsersatzversicherung |
| ALV | 1.072 CHF | 1,1 % | Arbeitslosenversicherung, gilt bis zu 148.200 CHF Jahreslohn |
| BVG (Pensionskasse) | 9.750 CHF | 10,0 % | Berufliche Vorsorge – dient als zweite Rentensäule |
| NBU | 1.950 CHF | 2,0 % | Unfälle außerhalb der Arbeit – private Freizeitunfallabsicherung |
| Krankentaggeld | 975 CHF | 1,0 % | Lohnfortzahlung bei Krankheit – meist durch Kollektivvertrag |
| Quellensteuer | 4.388 CHF | 4,5 % | Pauschale Lohnsteuer für Grenzgänger mit Gre-1 Bescheinigung |
| Summe der Schweizer Abzüge | 23.303 CHF | 23,9 % | Gesamtabzüge vom Bruttolohn in der Schweiz |
Du siehst: Knapp ein Viertel deines Einkommens bleibt direkt in der Schweiz. Die Abzüge sind transparent und fair geregelt, vor allem die berufliche Vorsorge (BVG) sorgt später für ein solides Rentenpolster – weit mehr als die gesetzliche Rente in Deutschland.
Wie viel Netto bleibt dir bei 7.500 Franken Bruttolohn?
Nach den Schweizer Abzügen bleiben dir 74.197 Franken.
Das wäre dein Netto – wenn du ausschließlich in der Schweiz leben und dort steuerpflichtig wärst. Als Grenzgänger mit Wohnsitz in Deutschland musst du dein Einkommen aber auch dort versteuern und deine Krankenversicherung selbst zahlen.
In Deutschland erwartet dich also eine weitere Belastung – allerdings nur auf den Teil, den du nach Schweizer Sozialabzügen behalten hast. Die bereits gezahlte Quellensteuer wird vollständig angerechnet.
| Position | Betrag jährlich | Betrag monatlich |
|---|---|---|
| Bruttogehalt Schweiz | 90.000 CHF | 7.500 CHF |
| Schweizer Abzüge | –23.303 CHF | –1.942 CHF |
| Zwischennetto | 74.197 CHF | 6.183 CHF |
| Deutsche Einkommensteuer | –9.138 CHF | –761 CHF |
| Krankenversicherung (DE) | –4.800 CHF | –400 CHF |
| Netto nach allen Abgaben | 60.259 CHF | 5.022 CHF |
| Umgerechnet in Euro | ≈ 63.875 EUR | ≈ 5.323 EUR |
Die tatsächliche Nettoquote liegt damit bei etwa 61,8 %. Von 7.500 Franken brutto bleiben dir am Monatsende also rund 5.022 Franken netto, umgerechnet etwa 5.323 Euro. Das ist deutlich mehr, als du bei einem vergleichbaren Bruttogehalt in Deutschland behalten würdest.
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Wie viel Steuern musst du in Deutschland als Grenzgänger nachzahlen?
Das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz sorgt dafür, dass du als Grenzgänger dein gesamtes Einkommen in Deutschland versteuern musst – auch wenn die Schweiz bereits 4,5 % Quellensteuer einbehält. Die gute Nachricht: Diese Steuer wird in Deutschland vollständig angerechnet.
Für dich bedeutet das: Du zahlst in Deutschland nur die Differenz zur deutschen Steuerlast. Grundlage ist dabei das um die Schweizer Sozialabzüge bereinigte Einkommen. In deinem Fall liegt die Nachzahlung bei 9.138 CHF pro Jahr – also etwa 761 Franken monatlich.
Was du steuerlich beachten musst:
- Die Ansässigkeitsbescheinigung Gre-1 muss jährlich beim deutschen Finanzamt beantragt und an den Arbeitgeber weitergeleitet werden. Nur so wird die reduzierte Quellensteuer von 4,5 % in der Schweiz angewendet.
- Du musst beim deutschen Finanzamt den Grenzgängerfragebogen (S2-76) einreichen und dich als beschränkt steuerpflichtig mit Auslandseinkünften registrieren.
- Die Einkommensteuer zahlst du nicht einmal im Jahr, sondern in vier Raten. Fällig sind die Vorauszahlungen jeweils am 10. März, 10. Juni, 10. September und 10. Dezember.
- Deine Steuererklärung muss bis spätestens 31. Juli beim Finanzamt eingereicht werden – mit der Anlage N-Gre und der Anlage N-AUS, in der du dein Einkommen aus der Schweiz angibst.
Sozialversicherung und Altersvorsorge: Wie bist du als Grenzgänger abgesichert?
Als Grenzgänger zahlst du deine Sozialabgaben in der Schweiz. Du bist also nicht über die deutsche Rentenversicherung versichert, sondern im schweizerischen Drei-Säulen-Modell eingebunden.
- Erste Säule: AHV/IV/EO: Diese staatliche Grundversicherung deckt das Existenzminimum im Alter, bei Invalidität und im Todesfall ab. Du zahlst monatlich 5,3 % deines Bruttolohns, dein Arbeitgeber trägt ebenfalls 5,3 %. Maximal bekommst du im Alter eine Rente von 2.520 Franken pro Monat – vorausgesetzt, du hast lückenlos eingezahlt.
- Zweite Säule: BVG (Pensionskasse): Die BVG ist deine berufliche Vorsorge. Du zahlst je nach Alter zwischen 7 und 18 % deines versicherten Einkommens. Bei 7.500 CHF Monatslohn und einem Alter um die 30 Jahre liegt der Satz bei rund 10 %. Dieser Betrag wird ebenfalls je zur Hälfte vom Arbeitgeber getragen. Später kannst du das angesparte Guthaben als Rente oder Kapital beziehen.
- Dritte Säule: Freiwillige Altersvorsorge (Säule 3a): Diese freiwillige Form der Vorsorge lohnt sich steuerlich: Wenn du in der Schweiz steuerpflichtig wärst, könntest du bis zu 7.258 CHF pro Jahr von der Steuer absetzen. Als Grenzgänger profitierst du davon nur, wenn du in der Schweiz wohnst oder duale Modelle nutzt – etwa durch freiwillige Einzahlungen in die Pensionskasse.
Im Gegensatz zur Schweiz zahlt dein Arbeitgeber keinen einzigen Franken für deine Krankenversicherung. Du bist komplett selbst verantwortlich. Als Grenzgänger hast du aber ein sogenanntes Optionsrecht: Du darfst wählen, ob du dich in der Schweiz oder in Deutschland krankenversichern möchtest.
Die meisten entscheiden sich für die deutsche GKV oder PKV. In beiden Fällen musst du monatlich mit etwa 400 bis 450 Franken rechnen – also rund 5.000 CHF pro Jahr.
Das bleibt dir bei einem Bruttogehalt von 7.500 Franken netto als Grenzgänger übrig
Ein Bruttogehalt von 7.500 Franken pro Monat bringt dir nach allen Abzügen ein monatliches Netto von rund 5.022 CHF, umgerechnet knapp 5.323 Euro. Die Nettoquote liegt bei über 61 %, deine Gesamtbelastung bleibt damit unter 39 %. Im Vergleich zu Deutschland mit über 40 bis 45 % Abgabenlast ist das ein echtes Plus.
Was du mitnehmen solltest:
- Deine Steuer- und Abgabenquote liegt bei rund 38,2 %
- Vom Bruttogehalt bleiben dir rund 5.000 Franken netto im Monat
- Die Kombination aus Schweizer Gehalt und deutschem Wohnsitz bringt dir einen echten Einkommensvorteil
Wichtiger Hinweis: Diese Berechnungen basieren auf Durchschnittswerten. Dein tatsächliches Netto kann je nach Alter, Pensionskasse, Familienstand, Kanton oder Versicherung abweichen. Für eine exakte Berechnung nutze am besten einen spezialisierten Grenzgänger-Rechner oder lass dich professionell beraten







