GEhalt als Physiotherapeut: Wie viel verdienst du in der Schweiz als Physiotherapeut?
Alles, was du rund um das Gehalt als Physiotherapeut in der Schweiz wissen musst.
Das Gehalt als Physiotherapeut in der Schweiz liegt mit durchschnittlich 75.000 Franken pro Jahr deutlich über den Einkommen vergleichbarer Gesundheitsberufe in vielen anderen Ländern Europas. Die Spanne reicht von etwa 25.000 Franken bei Einstiegspositionen bis zu 150.000 Franken bei leitenden oder hoch spezialisierten Funktionen. Besonders in Kantonen wie Zürich, Basel und Genf können erfahrene Physiotherapeuten Gehälter erzielen, die klar über dem Schweizer Mittel liegen.
In diesem Beitrag

Wie hoch ist das durchschnittliche Gehalt als Physiotherapeut in der Schweiz?
Verschiedene Quellen bestätigen, dass sich das Gehaltsniveau in den letzten Jahren kontinuierlich positiv entwickelt hat.
- Jobs.ch gibt ein aktuelles Durchschnittsgehalt von 75.000 Franken pro Jahr an, was einem Monatslohn von rund 6.250 Franken bei 12 Monatsgehältern entspricht.
- Lohnanalyse nennt 69.109 Franken pro Jahr, PayScale liegt bei 68.508 Franken und Indeed bei 73.896 Franken.
Über einen längeren Zeitraum zeigt sich ein klarer Anstieg:
2014 bis 2016 lag der Schnitt noch bei rund 68.000 Franken, bis 2019 stieg er auf 74.383 Franken. In der Periode 2020 bis 2022 lag der Durchschnitt bei 75.000 Franken, aktuell werden rund 78.000 Franken erreicht.
Einfluss der Berufserfahrung auf das Gehalt als Physiotherapeut in der Schweiz
Mit zunehmender Berufserfahrung lassen sich in der Physiotherapie deutliche Lohnsteigerungen erzielen.
Berufserfahrung | Jahresgehalt (CHF) | Monatslohn (CHF) | Steigerung |
---|---|---|---|
0–2 Jahre | 69.550 | 5.796 | Basis |
3–5 Jahre | 73.090 | 6.091 | +5,1 % |
6–8 Jahre | 75.440 | 6.287 | +8,5 % |
9–11 Jahre | 78.000 | 6.500 | +12,1 % |
12–21 Jahre | 80.382 | 6.699 | +15,6 % |
21+ Jahre | 84.500 | 7.042 | +21,5 % |
Unterschiede beim Gehalt nach Alter und Geschlecht
Die Physiotherapie ist eine der wenigen Branchen, in der Frauen im Durchschnitt genauso viel oder sogar minimal mehr verdienen als Männer.
- In der höchsten Altersgruppe 55+ erreichen Frauen im Schnitt sogar 84.750 Franken, Männer 84.500 Franken.
- In der Altersgruppe 25 bis 35 Jahre liegt der Lohn nahezu gleichauf bei rund 72.800 Franken.
- Zwischen 35 und 45 Jahren steigt er auf knapp 79.500 Franken.
Regionale Gehaltsunterschiede für Physiotherapeuten in der Schweiz
Die höchsten Gehälter finden sich in den Kantonen mit hoher Wirtschaftskraft oder hohen Lebenshaltungskosten.
Kanton | Durchschnittsgehalt (CHF) | Besonderheiten |
---|---|---|
Zürich | 79.750 | Hohe Lebenshaltungskosten, großer Gesundheitsmarkt |
Basel-Stadt | ~82.000 | Starke Pharma- und Rehazentren |
Genf | ~80.000 | Internationale Organisationen, mehrsprachige Patientengruppen |
Zug | ~78.000 | Niedrige Steuern, hoher Unternehmensanteil |
Aargau | 77.000 | Industrieregion mit stabiler Nachfrage |
Im Kanton Zürich beginnen Berufseinsteiger bei etwa 72.000 Franken jährlich. Mit über 20 Jahren Erfahrung lassen sich dort rund 86.450 Franken erzielen, Spitzenwerte erreichen knapp 148.000 Franken.
Physiotherapeuten können in unterschiedlichen Strukturen tätig sein, was sich direkt auf das Gehalt auswirkt.
Arbeitsbereich | Gehaltsspanne (CHF/Jahr) | Besonderheiten |
---|---|---|
Spitäler (GAV) | 70.000 – 105.000 | Klare Lohnbänder, soziale Sicherheit |
Privatpraxen | 60.000 – 90.000 | Abhängig von Praxisgröße und Patientenstamm |
Rehabilitationszentren | 75.000 – 95.000 | Hohe Spezialisierung gefragt |
Selbstständigkeit | 40.000 – 120.000+ | Starke Schwankungen je nach Auslastung |
Ein Beispiel liefert das Kantonsspital Graubünden, wo Physiotherapeuten im Schnitt 96.100 Franken pro Jahr verdienen.
Selbstständige Physiotherapeuten erzielen im Durchschnitt einen Stundenumsatz von 97 Franken, in Zürich sogar bis zu 106 Franken. Nach Abzug von Sozialversicherungen, Miete, Material und Verwaltung verbleiben oft nur 30 bis 40 Prozent als Nettoeinkommen. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind anspruchsvoll, da der Tarif seit 1996 kaum angepasst wurde, während die Betriebskosten seit 2014 um mehr als 25 Prozent gestiegen sind.
Internationale Gehaltsvergleiche: Physiotherapie in der Schweiz lohnt sich finanziell
Im internationalen Vergleich zeigt sich der deutliche Vorteil der Schweiz:
- Deutschland: Ø 37.800 EUR pro Jahr (ca. 40.500 CHF)
- Schweiz: Ø 75.000 CHF pro Jahr
- Frankreich: 22.000–28.000 EUR pro Jahr
- Österreich: rund 30.000 EUR pro Jahr
Damit liegt das Schweizer Gehaltsniveau nominal um bis zu 85 Prozent über dem deutschen, kaufkraftbereinigt beträgt der Vorteil immer noch 30 bis 40 Prozent.
Das Gehalt als Physiotherapeut in der Schweiz ist sowohl im europäischen Vergleich als auch innerhalb der Gesundheitsbranche attraktiv. Mit einem durchschnittlichen Jahreslohn von 75.000 Franken und Spitzenwerten weit über 100.000 Franken bietet der Beruf hervorragende finanzielle Perspektiven.
Wer in großen Zentren wie Zürich, Basel oder Genf arbeitet, profitiert zusätzlich von einer hohen Nachfrage und besseren Verdienstmöglichkeiten. Berufserfahrung, Spezialisierungen und Führungsaufgaben sorgen für stetige Einkommenssteigerungen. Auch wenn die Selbstständigkeit finanziell schwankungsanfälliger ist, kann sie bei guter Auslastung zu Topverdiensten führen.
Insgesamt bietet die Physiotherapie in der Schweiz eine sehr solide und zukunftssichere Einkommensbasis.
Wie hoch ist das Gehalt in der Ausbildung zum Physiotherapeuten in der Schweiz?
Die Ausbildung zum Physiotherapeuten in der Schweiz erfolgt in der Regel als Vollzeitstudium an einer Fachhochschule. Anders als bei klassischen Berufslehren gibt es daher kein reguläres Ausbildungsgehalt.
Während der theoretischen Studienphasen besteht kein Anspruch auf eine Vergütung. Erst in den praktischen Ausbildungsphasen – den Pflichtpraktika – erhalten Studierende eine monatliche Entschädigung, die je nach Kanton, Institution und Alter deutlich variieren kann.
Anders als bei klassischen Berufslehren in der Schweiz sind diese Zahlungen also nicht durchgängig über die gesamte Studiendauer vorhanden, sondern beziehen sich ausschließlich auf die Praktikumsmonate. Diese finden sowohl während des Studiums als auch im sogenannten Zusatzmodul C nach Studienabschluss statt. Besonders auffällig ist, dass die Vergütung im Zusatzmodul C oft höher ist als in den vorherigen Jahren, da die Studierenden hier bereits weitgehend eigenständig arbeiten.
Lohnempfehlungen in der Zentralschweiz
Viele Kliniken und Einrichtungen in der Zentralschweiz orientieren sich an den offiziellen Lohnempfehlungen von XUND, einer regionalen Organisation im Gesundheitswesen. Diese sehen für das Jahr 2025 folgende Beträge vor:
Studienjahr | Monatslohn (CHF) | Jahreslohn bei 13 Löhnen (CHF) |
---|---|---|
1. Jahr | 1.000 | 13.000 |
2. Jahr | 1.100 | 14.300 |
3. Jahr | 1.200 | 15.600 |
Zusatzmodul C | 1.500 | 19.500 |
Das bedeutet, dass ein Studierender, der in allen drei Studienjahren jeweils ein mehrmonatiges Praktikum absolviert, schon während der Ausbildung mehrere tausend Franken an Einkommen erzielt. Im Zusatzmodul C steigt der Monatslohn noch einmal deutlich an, da hier der Grad der Eigenverantwortung im Berufsalltag besonders hoch ist.
Lohnempfehlungen im Kanton Zürich
Im Kanton Zürich werden die Beträge ebenfalls klar geregelt, hier jedoch leicht höher angesetzt als in der Zentralschweiz. Die OdA Gesundheit Zürich gibt für Studierende im Alter von 18 bis 22 Jahren folgende Werte an:
Studienjahr | Monatslohn (CHF) |
---|---|
1. Jahr | 1.100 |
2. Jahr | 1.200 |
3. Jahr | 1.300 |
Zusatzmodul C | 1.500 |
Damit liegen die Zürcher Werte in allen Ausbildungsabschnitten etwa 100 Franken über den Löhnen der Zentralschweiz. Diese Differenz zeigt, dass die Gehälter während der Ausbildung nicht schweizweit einheitlich sind, sondern kantonal teils deutlich variieren.
Spitzenvergütungen am Universitätsspital Zürich
Das Universitätsspital Zürich (USZ) zählt zu den Einrichtungen mit den höchsten Praktikumsvergütungen für Physiotherapiestudierende. Hier wird zudem nach Alter der Studierenden unterschieden, was besonders im Hinblick auf Quereinsteiger oder Studierende mit vorheriger Berufserfahrung interessant ist.
Für Studierende im Alter von 18 bis 22 Jahren gelten folgende Werte:
- Erstes Ausbildungsjahr: 2.200 CHF pro Monat
- Zweites Ausbildungsjahr: 2.600 CHF pro Monat
- Drittes Ausbildungsjahr: 3.000 CHF pro Monat
Für Studierende ab 23 Jahren sind die Beträge noch einmal deutlich höher:
- Erstes Ausbildungsjahr: 3.500 CHF pro Monat
- Zweites Ausbildungsjahr: 3.750 CHF pro Monat
- Drittes Ausbildungsjahr: 4.000 CHF pro Monat
Diese Löhne liegen deutlich über den schweizweiten Empfehlungen und zeigen, dass einzelne Institutionen in der Lage sind, besonders attraktive Vergütungen anzubieten. Für viele Studierende kann dies ein entscheidender Faktor bei der Wahl des Praktikumsortes sein.
Auch außerhalb der großen Zentren gibt es Unterschiede in der Vergütung. Das Spital Thurgau beispielsweise zahlt im Vorpraktikum, das vor Studienbeginn absolviert wird, 1.175 CHF pro Monat bei einer wöchentlichen Arbeitszeit von 42,5 Stunden. Wochenend- und Feiertagsdienste fallen hier in der Regel nicht an.
Im Tessin bietet die Fachhochschule SUPSI eine detaillierte Aufstellung: Für alle sechs Praktika im Studienverlauf ergibt sich ein kumulierter Gesamtlohn zwischen 29.000 und 32.000 CHF. Auf ein einzelnes Praktikum heruntergerechnet entspricht das etwa 5.000 CHF pro Einsatz.
Welche Bedeutung hat die Praktikumsvergütung für die Studienfinanzierung?
Da die Theoriephasen des Studiums unbezahlt sind und gleichzeitig Studiengebühren anfallen, ist die Praktikumsvergütung ein wichtiger Bestandteil der Finanzierung. Die Höhe des Praktikumslohns kann insbesondere bei längeren Praktikumsphasen einen erheblichen Beitrag zu den Lebenshaltungskosten leisten. In Städten wie Zürich oder Genf, wo die Mieten und allgemeinen Lebenshaltungskosten hoch sind, machen die Unterschiede in der Vergütung einen spürbaren Unterschied im Budget der Studierenden.
Wer also plant, Physiotherapie in der Schweiz zu studieren, sollte die Höhe der Praktikumsvergütung bei der Auswahl des Studienorts und der Praktikumseinrichtung berücksichtigen. Ein Praktikum am Universitätsspital Zürich kann beispielsweise über die gesamte Ausbildungszeit hinweg einen Mehrverdienst von mehreren tausend Franken gegenüber einer Institution mit niedrigeren Löhnen bedeuten.
Fazit: „Physiotherapeuten in der Schweiz profitieren von einem im internationalen Vergleich sehr hohen Einkommen“
Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von rund 75.000 CHF liegt der Beruf deutlich über den Vergütungen in Deutschland, Österreich oder Frankreich. Die Gehaltsspanne ist groß und reicht von etwa 25.000 CHF bei sehr kleinen Teilzeitpensen oder Einstiegspositionen bis hin zu 150.000 CHF bei Spitzenverdienern in leitenden Funktionen oder in besonders lukrativen Regionen wie Zürich oder Basel.
Erfahrung zahlt sich klar aus: Innerhalb der ersten 10 Berufsjahre kann sich das Einkommen um mehr als 20 Prozent steigern, und wer über 20 Jahre Berufserfahrung mitbringt, erreicht oft Gehälter von über 84.000 CHF jährlich. Auch der Arbeitsort spielt eine entscheidende Rolle. In Städten mit hoher Nachfrage und Lebenshaltungskosten, etwa Zürich, Basel oder Genf, sind die Löhne im Schnitt 5 bis 10 Prozent höher als im Landesdurchschnitt.
Besonders gut aufgestellt sind Physiotherapeuten, die in GAV-gebundenen Spitälern arbeiten oder sich in gefragten Spezialgebieten wie Sportphysiotherapie, Neurologie oder Rehabilitation weitergebildet haben. Die Selbstständigkeit kann zwar ein höheres Einkommen ermöglichen, bringt jedoch starke Schwankungen und hohe Fixkosten mit sich.